Die Anzahl an Finanzblogs als Indiz für eine Überbewertung?

Ich würde gerne eure Meinung zu diesem Thema hören:

Ich finde es auffällig, wie viele Finanzblogs es gibt und es werden immer mehr.

Laut dem Blog Projekt Millionär kommen und gehen Finanzblogs mit der Zeit. Kaum Jemand aus seiner Anfangszeit ist noch dabei. Das gibt mir zu denken.

Jeder denkt von sich: Nein, ich doch nicht, ich halte auch einen Crash aus. Aber wahrscheinlich wird ein Großteil von uns diesen eben doch nicht aushalten. Oder sich für klüger halten und am Tiefpunkt verkaufen, um noch tiefer wieder einzusteigen.

Ich werde nun nicht panisch aus dem Aktienmarkt aussteigen. Allerdings frage ich mich, ob es nicht sinnvoll ist, eine ziemlich große Liquiditätsreserve zu bilden.

Was meint Ihr dazu?

31 Gedanken zu „Die Anzahl an Finanzblogs als Indiz für eine Überbewertung?“

  1. Hi, also ich habe aufgegeben, einen Crash vorhersehen zu wollen. Davon hat man schon vor 2-3 Jahren Angst gehabt und nichts ist passiert. Aufgrund der derzeitigen Zinslage gibt es nicht viele Alternativen zur Börse. Sprich: Es wird nicht mehr so panisch verkauft wie vielleicht noch zur letzten Krise. Zudem gab es nun viele gute Jahre, in denen die Leute Reserven bilden konnten. Letztlich ist eine Krise ein Spiel mit der Zeit: Wer genügend andere Einkommensquellen / Reserven hat, muss in schlechten Zeiten auch nicht verkaufen. Letztlich kann man auch keine Auslöser einer Krise vorher sehen (z.B. ein größerer Knick der Automobilindustrie, der viele Leute arbeitslos macht, Kredite können nicht mehr gezahlt werden etc).

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    • Hallo,
      also den Crash sehe ich auch nicht,
      und ja, die blogs schiessen tatsächlich wie Pilze aus dem Boden, der content wird immer schlechter und ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, ein guter Teil dieser Blogger will mir was verkaufen, hier ein Seminar, dort ein e-book, affilate links ….vermutlich werden sich diese blogs irgendwann selber kannibalisieren, ich werde die meisten dieser blogs abbestellen.
      Rühmliche Ausnahmen gibt es, wie die Ex-Studentin, Stefan’s Börsenblog, der gute alte Tim Schäfer, der Dividendeninvestor, Armer Charlie, und ein paar die ich vergessen habe, der Projekt Millionär-Blog scheint auch eingegangen zu sein, leider.
      liebe Grüsse

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      • Merhaba Merhaba,

        der Projekt Millionär-Blog postet nur extrem selten Updates. Ich glaube schon, dass er noch voll auf Kurs ist mit seinem Vorhaben. Ich muss da mal nachfragen, wann es wieder ein Update gibt.

        Ich finde nicht, dass ein Großteil der Blogs etwas verkaufen möchte. Viele betreiben es als Hobby und ich finde es gibt sehr viele durchaus interessante Blogs.

        Viele Grüße

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    • Das stimmt schon, dass man den Zeitpunkt nicht exakt vorhersehen kann. Aber bei einem Alltime-high gepaart mit den derzeitigen Randbedingungen kann man schon skeptisch werden, denke ich. Die Inflation könnte wieder ansteigen und damit die Zinsen. Klar weiß keiner ob heute oder in 5 Jahren erst.

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  2. “Die Anzahl an Finanzblogs als Indiz für eine Überbewertung?”

    Äh .. nein.
    Der Versuch, die Anzahl an Finanzblogs als Indiz für eine Überbewertung der Börsen zu gebrauchen, ist mehr oder weniger Quatsch. Ich kann mir ja denken woher das kommt, es gibt ja verschiedene Sprüche von “Börsenaltmeistern”, die alle irgendwie so gehen das man vorsichtig sein soll / Blase ist / verkaufen muss, wenn schon “die Schuhputzjungen und Hausfrauen von Aktien reden”, aber das ist eigentlich nur vereinfachte Pop-Psychologie.
    Wenn du dich wirklich dafür interessierst, ob es “Überbewertungen” gibt, wirst du ernsthafte Antworten weniger in so subjektiv-schwammigen Eindrücken wie “wieviele Blogs gibt es denn?” (übrigens, da wird der Einfluss /die Aussagekraft der doch recht winzigen deutschen Finanzblogosphäre auf die weltweiten Börsen doch massiv überschätzt ;-), sondern an objektivere Bewertungskennzahlen (zB die ganzen bekannten K-x-V Varianten) und globalen Asset Fund Flows, im Verhältnis zu ihren langjährigen Durchschnitten.
    Und ja, da sind einige Marktsegmente schon ziemlich überbewertet bzw am oberen Ende ihres historischen Durchschnitts. Man muss deswegen aber auch nicht gleich schon von der großen Crashgefahr reden, seriöser formuliert reicht es schon zu sagen dass die mittelfristig zukünftigen Renditen überbewerteter Assets dann wieder eher unterdurchschnittlich ausfallen werden. (mean reversion)

    “Ich finde es auffällig, wie viele Finanzblogs es gibt und es werden immer mehr.”

    Wieviele gibt es denn ? Und was ist eine “unauffällige” Anzahl / Wachstumsrate ?

    Man muss auch mal etwas Abstand von der durch die selbstgewählte Filterblase verzerrten Wahrnehmung nehmen. Klar, wenn man selbst knietief in der Finanzblogszene drinsteckt (weil man zB selbst eins schreibt und täglich andere liest), könnte man leicht denken das jetzt “Jeder” (und dazu auch noch “immer mehr!”) eins hat, aber das stimmt natürlich nicht.
    Andersherum gesagt, woher nimmt man denn auch seine Maßstäbe, was denn eine “normale” Anzahl an Blogs sein soll ?
    Das Thema ist in Deutschland noch ziemliche Nische, es gibt vielleicht ein paar hundert Blogs mit ein paar hunderttausend Lesern zusammen (und auch hier wieder ist das wie so oft in der Natur aufgeteilt, ein paar große Blogs vereinnahmen den Löwenanteil der Leserschaft auf sich, während sich hintenraus ein langer Rattenschwanz an vielen kleineren unbedeutenden Blogs zieht) und 95% der Bevölkerung interessiert sich nicht so sehr für das Thema wie unsereins. Es gibt mehr Blogs über bspw Beauty&Kosmetik als Finanzen (das sollte ja eigentlich bei der Wichtigkeit der Themen eher umgekehrt sein), und ein mittleres Fußball-Forum hat mehr Mitglieder als alle Börsenforen zusammen. 😀

    “Laut dem Blog Projekt Millionär kommen und gehen Finanzblogs mit der Zeit. Kaum Jemand aus seiner Anfangszeit ist noch dabei. Das gibt mir zu denken.”

    Das liegt vor allem nur an einem – die meisten Leute gehen ja nicht mit dem Anspruch ran, ein Blog für die Ewigkeit betreiben zu wollen, sondern das ist einfach nur ein privater Zeitvertreib aus Spaß/Lust/Interesse an Thema – das auch irgendwann mal erschöpft sein kann, aus verschiedenen Gründen:
    – viele haben das Gefühl, sie haben dann über die Zeit irgendwann auch mal alles erzählenswerte zum Thema gesagt, und wollen sich nicht mehr wiederholen (wie so manch anderer).
    – manche sind auch von mangelnder Resonanz enttäuscht. Gerade wer an die Sache herangegangen ist mit dem Gedanken hier ließe sich schnell was monetarisieren, gibt auch bald auf wenn das Blog nur so vor sich hindümpelt und keiner dafür interessiert.
    – oder sie haben was bessres zu tun, bzw weniger Freizeit zum schreiben. Das ist ja wie gesagt kein “Job”, sondern nur ein Hobby.
    Mit der Zeit trennt sich da halt einfach die Spreu vom Weizen, und nicht jeder hat die Fähigkeit, jahrelang immer wieder neuen informativen Content zu produzieren. Manche sehen das auch selber ein und hören auf, andere machen auf Tagebuch-Niveau weiter, nur die wenigsten schaffen es interessant und nützlich zu bleiben.
    Wenn man auf der anderen Seite auch mal die Perspektive des Lesers einnimmt, ist das ja auch nicht anders. Irgendwann hat man auch schon mal alles wesentliche zum Thema gehört, alles wiederholt sich eigentlich nur noch. Manchen wird dann langweilig und sie tun aufhören mitzulesen.

    “Jeder denkt von sich: Nein, ich doch nicht, ich halte auch einen Crash aus. Aber wahrscheinlich wird ein Großteil von uns diesen eben doch nicht aushalten. Oder sich für klüger halten und am Tiefpunkt verkaufen, um noch tiefer wieder einzusteigen.”

    Non Sequitur – was haben die Blogs jetzt mit einem Crash zu tun? Und bevor man über andere mutmaßt, sei daran erinnert das nicht alle Blogautoren&Leser nur naive Grünschnäbel sind, manche sind schon viel länger an der Börse und haben schon einiges miterlebt 😉

    Wenn du dich wirklich für die Frage interessierst, wieviele Leute im Crash aussteigen werden, und da nicht nur auf persönlichen Vermutungen (“ein Großteil!”) operieren willst, lies einfach mal ein paar Statistiken. Das Deutsche Aktieninstitut veröffentlicht zB Zeitreihen zur Entwicklung der Anlegerzahlen in Deutschland. Da waren auch einige Crashs dabei (2000-02, 2008), und die Anlegerzahlen sind “nur” um etwa -15% zurückgegangen (“nur”, weil das eben nicht der befürchtete Großteil ist, die restlichen 85% Anleger waren doch standhafter als gedacht).

    “Ich werde nun nicht panisch aus dem Aktienmarkt aussteigen. Allerdings frage ich mich, ob es nicht sinnvoll ist, eine ziemlich große Liquiditätsreserve zu bilden.”

    Eine “Liquiditätsreserve” ist immer sinnvoll. Was allerdings weniger sinnvoll ist, ist deren Größe irgendwie taktisch (je nach Bauchgefühl über den Markt, womit Privatanleger erwiesenermaßen kein gutes Händchen haben) anpassen zu wollen. Warum so aufregend machen ? Man teilt einfach einmal am Anfang sein Investmentkapital in festgesetzte Prozentanteile von risikoreichen (zB Aktien) und risikoarmen (Tages/Festgeld, solide Anleihen, etc.) Anlagen auf, und rebalanciert die fortlaufenden Abweichungen davon. Wenn die Aktien steigen und sich übers Ziel hinausentwickeln, stockt man den risikoarmen Anteil auf (steuert so der Überbewertung entgegen), und wenn die Aktien dann im Crash mal unters Soll fallen und sich Investitionsgelegenheiten ergeben, kann man aus der risikoarmen Reserve wieder zukaufen. Alles kein Hexenwerk, sondern simple planvolle Struktur, so muss man sich nicht die ganze Zeit Sorgen um die Marktentwicklung machen, sondern weiß eigentlich immer anhand des Ist-Soll Abgleichs der Portfolioverteilung was zu tun ist (also wo man grad investieren soll und wo nicht). Klar, das praktische Tun liegt dann immer noch in der Verantwortung jeden selbst, aber da traue ich den Menschen wohl mehr Stärke und Disziplin zu als du 😀

    LG

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    • Hallo Chris,

      wow, danke für diesen Kommentar, in dem du meinen kleinen Blogartikel schön verreißt 🙂

      Das sind ja nur meine Gedanken und ich freue mich, dass ich so viele gute Kommentare dazu bekomme.

      Viele Grüße

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  3. Hallo Tanja,

    interessanter Gedanke, die Anzahl der Finanzblogs mit einem möglichen Crash in Zusammenhang zu bringen. Aber ich sehe das nicht so. Ja, es sind in den letzten Jahren immer mehr Finanzblogs dazugekommen. Ein Grund dafür kann doch z.B. auch sein, das es immer einfacher wird, so etwas zu erstellen. Da ist das eben mal schnell ausprobiert. Viele haben aber nach kurzer bis mittlerer Zeit keine Lust mehr und lassen es dann sein. Ich glaube auch, dass das Thema Finanzen schon immer auf großes Interesse gestoßen ist, es wird nur in letzter Zeit mehr öffentlich gemacht. Ich finde es schön, dass es dazu immer mehr Inhalte gibt, auch wenn die sich wiederholen.Jeder stellt das auf seine ganz eigene Art und Weise dar. Es gibt in letzter Zeit auch immer mehr Seiten, die Beiträge zum Thema auflisten, wie z.B. finanzblogroll oder finanzhotspot. Da kann man sich dann ja das interessanteste herauspicken.

    Ob es sinnvoll ist, eine ziemlich große Liquiditätsreserve zu bilden, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlcih habe das immer. Allerdings ist eines sicher: Es ist so gut wie unmöglich, zum Tiefstpunkt zu kaufen und zum Höchstpunkt zu verkaufen, das müsste schon ein sehr großer Zufall sein. Solange man sich überlegt, warum man z.B. in eine bestimmte Aktie investiert und nicht nur auf die Kurse schaut, tut ein Crash oder Kursverfall auch nicht so weh, weil man das dann aushält. Aktien guter Unternehmen erholen sich immer wieder.

    Viele Grüße
    Petra

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  4. Ich sehe das auch eigentlich nicht so kritisch.
    Was mir allerdings schon auffällt: Die Anzahl der Finanzblogs zu ein und dem selben Thema werden immer mehr. Mir kommt vor Content wird einfach kopiert und mit ein paar anderen Worten einfach wieder gegeben. Gerade in der Optionshandels-Szene wird mir dies immer mehr bewusst.

    Versteht mich nicht falsch: Ich finde es gut, dass das Thema nun langsam populär wird, da ich davon überzeugt bin, dass sich so jeder relativ leicht ein zusätzliches Einkommen an der Börse schaffen kann. Aber ich habe doch das Gefühl dass ab und zu Content einfach kopiert wird, um auch einen kleinen Teil des Kuchens in Form von Affiliate Links abzubekommen. Leider leidet die Qualität der Beiträge darunter immens. Nicht jeder stellt den Leser in den Vordergrund, und möchte diesem einen Mehrwert bieten. Ich schließe nicht aus, dass ich selbst oft Beiträge schreibe, die vielleicht viele nicht interessieren, aber ich versuche doch in der Szene etwas Aufklärungsarbeit zu leisten, und Themen zu beleuchten, die vielleicht ein anderer so nicht bedacht hat.

    Dennoch interessante Frage!

    Zur Liquidität: Es kann nie schaden einen gewissen Prozentsatz Cash zu halten um bei guten Gelegenheiten zugreifen zu können. Da spreche ich aber nicht nur von einem Crash. Eine gute Gelegenheit kann immer mal wieder auftreten. Siehe Kurseinbruch bei Target (TGT). Ich sage nicht, dass dies jetzt ein ultimativ gutes Investment darstellt, aber jemand der glaubt, dass der Retail-Sektor dann doch nicht einfach so verschwinden wird, könnte hier einen guten Deal landen, wenn Target weiter so positiv in die Zukunft blickt.

    mfG Chri

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  5. Die Vorposts sagen ja schon alles und ich will den Content nicht einfach kopieren 😉

    Zur Liquidität:
    Es kommt auf deine Zielsetzung und Strategie an. Wenn du reich werden willst, dann warte einen Crash ab und investiere dann dein Geld. Mach das 3 mal in deinem Leben und du wirst mehrere Millionen haben. Schaffen halt die Wenigsten. Wenn du Vermögen aufbauen möchtest und z. B. eher der Dividenden bzw. Buy & Hold Fraktion zugehörig fühlst, dann langt eine kleine Reserve. Übliche Baissen laufen so in 12 – 18 Monaten ab. Dann erholen sich die Kurse wieder, was in der Regel länger dauert. Man hat also Jahre Zeit, regelmäßig nachzukaufen. Da lohnt es nicht, auf einem Berg Cash zu sitzen. Es gibt noch mehr Anlageszenarien und danach richtet sich der Cashberg, pauschal kann man das nicht sagen.

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  6. Ich finde das mit den Blogs nicht schlimm. Es könnten noch 12248240 dazu kommen (vielleicht gibt es auch noch gar nicht genug?): erfolgreich wird, wer einen Leitfaden in seinem Blog verfolgt, eine persönliche Note einbringt und dem Leser guten/nützlichen Content bringt. Ich denke sogar, die Personalisierung ist das Entscheidende. Zusätzlich kann man den Traffic / Konversationsrate erhöhen, indem man Interaktion einbringt, also wie bspw. beim Finanzglück die Freitagsfrage. Manche verlieren nach einiger Zeit die Lust, andere bekommen Lust. Ist doch gut, auch viele verschiedene Blickwinkel zu sehen. Ich lese öfters den Unmut darüber, dass so viele “Finanzblogs aus dem Boden wie Pilze sprießen”, was ja schon eine negative Formulierung ist. Warum sollte man das negativ sehen? Für die Leser ist es super.

    Ich habe “5 Mistakes every Investor makes” gelesen und dort war einer der großen Fehler das Markttiming. Ich denke, eine Crash-Voraussagung oder das Versuchen, Blasen zu identifizieren, etc. ist Markttiming, ohne dass man es als solches wahrnimmt. (Vor diesen versteckten Fallen wird auch im Buch gewarnt). Eine Liquiditätsreserve sollte man immer(!) halten!

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  7. Der Wildwuchs in den Finanzblogs ist ja auch schwerlich zu übersehen, wenn man sowas wie finanzblognews/-roll verwendet. Ich denke ich bin da nicht der einzige der immer mehr ausfiltert (nach Blog oder Überschrift gar nicht mehr anklicken oder vieles maximal noch überfliegen) und nur noch teile davon liest.

    Mir kommt es auch so vor als ob es bei den Kommentaren im Durchschnitt deutlich abwärts geht. Als ich die Finanzblogs für mich entdeckt hatte waren unter praktisch jedem Beitrag zahlreiche Kommentare anderer Blogger zu finden in denen sie sich gegenseitig zufrieden virtuell auf die Schulter geklopft (und damit die eigene Seite beworben) haben. Heute fällt mir immer öfter auf wie viele Beiträge in der Hinsicht doch eher ignoriert werden.

    Wie bei jedem Trend gibt es welche die von Anfang an dabei sind. Und dann welche die später nach dem Motto “ich will auch dabei sein” (oder hier eher “ich will ich dran verdienen”) noch mit auf springen. Wie es Merhaba oben schon beschrieben hat empfinde ich es auch oft: Finanzblogs sind die “Nischenseiten von 2017” – jeder macht mit weil man damit ja schließlich schnell reich wird. Drum schreiben die ja jetzt z.B. auch “alle” ein Buch. 😉 Und wenn sie feststellen, dass die Kohle doch nicht ganz so üppig sprudelt wie erwartet hüpfen sie munter weiter zum nächsten Hype…

    Ich denke es ist so ähnlich wie z.B. in Fitnessstudios. Da gibt es einige die waren schon immer dort und werden es wohl auch noch lange bleiben. Wieder andere fangen voller Elan an, halten sich für die Größten und werden bald darauf nicht mehr gesehen. (Natürlich gibt es auch noch viele zwischen den Extremen.) Ähnlich wird es wohl hier laufen.

    Vom Finanzblogwachstum würde ich nicht auf eine Überbewertung oder einen bevorstehenden Crash schließen. Denke das sagt nur etwas über die beteiligten Blogger und die Trittbrettfahrer aus…

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  8. Ich habe schon zwei Crashs hinter mir und blogge immer noch 😉 Aus Erfahrung kann ich sagen, daß sich das von alleine löst .. nicht alle halten durch oder haben nach ein paar Monaten noch Lust.

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  9. Eine interessante These hast du da aufgestellt 🙂 Mit meinem Blog bin ich wahrscheinlich einer der “jüngeren”. Nichtsdestotrotz verfüge ich über 20 Jahre Börsenerfahrung.

    In der Vielzahl der Blogs sehe ich auch, dass gerade die jüngeren Börsianer sich vermehrt Gedanken über die Geldanlage machen – was gut ist. Natürlich darf über die Blog-Qualität gestritten werden. Aber auch in der Vergangenheit gab es zum Teil richtig schlechte Blogs.

    Warum habe ich aber auch noch einen Blog aufgemacht? Nun aus 2 wichtigen Gründen. Zum einen kann ich so mein Börsenwissen weitergeben. Gerade in Deutschland und Österreich besteht da sehr hoher Nachholbedarf. Ein weiterer Grund ist, dass ich mich so auch selbst noch besser an meine Strategie halte. Denn nur wer sein persönliches Anlageziel konsequent verfolgt, wird zum Schluss da stehen wo er hin will.

    Grüße Thomas

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  10. Tja, wir gehören wohl zum alten Semester. Angefangen 2006 haben wir sogar einen Servercrash überlebt, der unseren Blog über Nacht abgeschaltet hat. 2011 haben wir dann wieder alles aufgegriffen. Wir schreiben auch ein Buch, ein finanzielles Tagebuch, als vielmehr sehen wir unseren Blog nämlich nicht. Ja, es gibt viele neue Blogs und ich vermute, das die neuen Blogger so auch ihr Wissen verarbeiten und dies auch mitteilen.
    Auf unserer Blogroll ist auch zu erkennen, das viele Blogger mit der Zeit wieder aufhören, schade, manche, wie z. B. Sauerkraut und Zaster waren richtig gut.

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  11. Ich verfolge nur eine Handvoll Finanzblogs. Die „großen“ Themen kommen überall vor, was ich ein wenig schade finde. Als geübter Leser bekommt man das Gefühl, die „Szene“ beweihräuchert sich und Ihre Meinung gerne selber. Was ich oft sehr schade finde, weil dadurch Tiefgang fehlt. Selten wird mal über den Tellerrand geschaut. Aber es gibt mit Frugalisten, Ex-Studentin und Finanzglück z.B. auch Schreiberlinge, die sich Themen selber ausdenken und recherchieren.

    Hat das eine Auswirkung auf die Börse? Auf jeden Fall. Ungefähr genauso, wie das aktuelle Wetter oder das Pupsen meines Nachwuchses. Um die Börse „bewegen“ zu können, braucht es schon einiges mehr an Kraft und Gewichtung.

    Apropos Gewicht:

    Dax-KGV vom 01.09.2017: 13,56
    (Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre: 19)

    Dow-Jones-KGV vom 01.09.2017: 19,71
    (Durchschnitt der vergangenen 32 Jahre: 25)

    So viel zum Thema “Überbewertung”…

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    • Die genannten Blogs finde ich auch richtig toll.

      Ich würde es nicht sich selbst beweihräuchern nennen. Ich sage immer die Finanzbloggerszene ist eine sehr dankbare Community. Man liest und unterstützt sich gegenseitig. Da gibt es wenig Neid und Missgunst.

      Viele Grüße und danke für deine Sichtweise, Lubo

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      • Von Neid und Missgunst habe ich nichts geschrieben. Das hat mit beweihräuchern nichts zu tun!

        Ich wollte darauf hinaus, dass bestimmte Themen im Konsens positiv dargestellt und übernommen werden, wie. z.B. ETF-Strategien, Buy&Hold und die finanzielle Freiheit. Da fehlt mir persönlich oft die kritische, nachdenkliche Seite.

        Im Gegenzug wird z.B. die Chart-Technik weitläufig als Blödsinn tituliert. Auch hier fehlt mir die reale Auseinandersetzung.

        Nichtsdestoundtrotz, sind Blogs und Leute, die ihre Zeit dafür opfern, eine positive Sache!

        Antworten
      • Hallo Lubo,

        ich meine nur, dass ich es nicht selbstbeweihräuchern nenne, sondern das positiv ausdrücke. Dass es wenig Neid und Missgunst gibt, finde ich ja gut und habe ich einfach ergänzend gesagt. Ich habe das nicht auf dich bezogen.

        Du hast wahrscheinlich recht, dass die kritische, nachdenkliche Seite fehlt. Da kommen dann Kommentatoren wie du oder Dummerchen ins Spiel. Ich schätze deine Kommentare sehr!

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  12. Hallo Tanja,
    diese Frage habe ich mir auch schon mal gestellt. Aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass dies an meiner Wahrnehmungsverzerrung liegt. Ich kann nicht sagen, wieviele Finanzblogs es gab, bevor ich angefangen habe und ich weiß auch nicht, wie sich das verändert hat. Es kommen regelmäßig neue Blogs dazu und um andere wird es sehr still.
    Vielleicht gleich sich das wieder aus? Im Falle eines Crashes kann es schon sein, dass viele Menschen (auch Blogger) das Thema Börse wieder aufgeben. Ich kann selber nicht sagen, ob mich das nicht auch betreffen könnte. Ich hoffe nicht. Aber mit fehlt die Erfahrung, um das mit Sicherheit sagen zu können.

    Viele Blogger (ich eingeschlossen) schreiben über ihren Weg, den sie jetzt gerade beschreiten. Viele von uns haben noch keine langjährige Erfahrung. Allerdings schreibe ich auch gerade deshalb einen Blog: Ich beschäftige mich dabei so intensiv mit den Themen, dass ich ein viel besseres Verständnis erhalte. Und außerdem übt die Offenlegung von Dingen wie der Sparquote oder Aktien-Käufen/ -Verkäufen auch einen gewissen positiven Druck aus. 😉

    Mein Blog ist also alleine deshalb sehr wertvoll für mich. Selbst wenn er keine Leser hätte. Ich finde es aber auch sehr wertvoll, über die Entscheidungen anderer Menschen zu lesen, weil ich diese dann mit meinen abgleichen kann. Deshalb finde ich auch den 195. Finanzblog noch wertvoll.

    Zu der Frage ob man die Cash-Reserve erhöhen sollte: Ich tue es nicht. Meine Reserve schwankt immer irgendwo zwischen 5.000 und 10.000€ (maximal). Sobald sich das von den 5.000€ entfernt denke ich schon über den nächsten Aktienkauf nach. Daran hat sich auch nichts geändert. Ja ein Crash wird kommen. Bestimmt. Irgendwann. Aber ich weiß einfach nicht ob es in einem Monat, einem Jahr oder 10 Jahren ist. Daher nehme ich darauf bei meiner Strategie keine Rücksicht.

    Viele Grüße
    Tobias

    Antworten
  13. Hallo Tobias,

    mir geht es genau so, dass mein Blog auch eine Art Tagebuch und Erkenntnisprozess ist.
    Alleine dafür dient er mir.

    Die Kommentatoren bringen mit ihren Sichtweisen dann auch noch etwas ein. Das ist klasse.

    Antworten
  14. Hi,
    ich finde es toll, dass immer mehr Menschen sich über das Thema Finanzen, finanzielle Unabhängigkeit und “Raus aus dem Hamsterrad” austauschen. Meiner Meinung ist das der richtige Weg um dieses Gedankengut weiter in die Köpfe der Menschen zu bringen.
    Ob ein Crash kommt? Ganz bestimmt, die Frage ist ja nur wann er kommen wird. 🙂 Wer schon 2000 oder 2008 dabei war, sollte sich eigentlich freuen, weil es tolle Einstiegs-Chancen bietet.
    LG Henning

    Antworten
  15. Moin,

    gefühlt kommt täglich ein neuer Finanzblog dazu. Die Meisten haben den selben (kopierten) Inhalt. Nichts neues und wollen auch einen Teil des Kuchens haben. Auch ich finde, viele wollen einfach nur ihr eBook, ein Seminar oder einfach nur Affiliate Links “verkaufen”. Das dies eine Ausnahme ist bezweifle ich. So gut wie jeder Finanzblog hat Affiliate Links zu Amazon. Und auch ich habe das Gefühl, dass diese Blogs die Nischenseiten 2017 sind. Mit Themen wie “Wie werde ich Millionär in 10 Schritten” lassen sich halt viele Kunden anlocken. (Fast) Jeder will Millionär und Reich sein.

    Ich verfolge eigentlich nur noch eine Handvoll Blogs. Neue überfliege ich aber verfolge sie wahrscheinlich nicht weiter, da wie gesagt die Themen eigentlich alle gleich sind.
    Was soll man aber auch noch großartig schreiben. Mittlerweile wurde doch schon alles durchgekaut. Über die “Finanzielle Freiheit” (Unwort 2017) wurde auch schon in jedem Blog seniert. Langweilig 🙂

    Ob die Finanzblogpilze jetzt mit einem nahendem Crash zu tun haben denke ich allerdings eher nicht. Noch hat die Bild nicht von Aktien gesprochen 🙂

    Grüße!

    Antworten
  16. Hallo zusammen,

    immer cool solche Artikel (und Kommentare) Jahre später zu lesen. 🙂

    Was ich aber viel interessanter finde: Wie immer darüber hergezogen wird, dass mit „Finanzblogs“ Geld verdient werden will. Warum auch nicht? Wenn jemand einen tollen, intensiven – und für den Teilnehmer Mehrwert-Stiftenden – Kurs anbietet und dafür Geld verlangt, ist das doch vollkommen in Ordnung.

    Was machen denn die Leute, die 5 Tage die Woche auf Arbeit laufen und irgendwas abarbeiten? Machen sie das auch umsonst?

    Der Neid wird die Deutschen irgendwann noch zerfressen. 😉

    Liebe Grüße
    Marcel

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