Immobilien – Fluch oder Segen?

Ärger mit den Immobilien?

Das erste Mal seit meinen Immobilienkäufen habe ich Ärger damit. Derzeit stellt sich meine ETW 1 als Fluch dar. Der Mieter zahlt einfach nicht. Ich werde ihm kündigen. Ich glaube, dass seine private Situation derzeit schwierig ist. Das war wahrscheinlich beiderseits nicht vorherzusehen. Er ist jetzt insgesamt 2 Monate im Rückstand. Ich komme jetzt am Wochenende erst dazu, die Kündigung zu schreiben, hätte das eigentlich vor einigen Tagen schon machen sollen.

Dann musste vor Kurzem ein Elektriker eine Kleinigkeit an der Elektrik machen. Diese Kleinigkeit hat mal eben 140 Euro gekostet. Solche Dinge kalkuliere ich natürlich mit ein. Ich lege dafür Geld zurück.

Bereue ich die Immobilienkäufe?

Allgemein halte ich trotzdem sehr viel von Immobilien. Ich bereue die Immobilienkäufe nicht.

Und für den Vermögensaufbau sind Immobilien klasse. Im Normalfall trägt sich die Wohnung selbst und man wird “aus dem Nichts” vermögender. Siehe auch Artikel dreistellige-rendite-mit-immobilien/

Fluch UND Segen?

Meine ETW 2+3 sind Fluch und Segen zugleich: Der Mieter ist Rentner und ich habe das Geld immer super pünktlich auf dem Konto. Er meldet sich quasi nur, wenn wirklich etwas ist. Zuletzt war aber halt auch etwas: Ich hatte bei der Besichtigung nicht auf das Baujahr der Gasetagenheizung geachtet und muss das Gerät nun austauschen.

Das ist ganz schön teuer.

Auf der einen Seite sind Immobilien nicht so passiv. Man hat mit einer Immobilie eher ein Business, als ein passives Einkommen. Das Arbeitsaufkommen schwankt sehr. Ich würde schätzen, dass ich keine ganze Stunde pro Woche im Schnitt für die 3 Eigentumswohnungen aufwende. Auch sind Immobilien eine tolle Möglichkeit, Vermögen aufzubauen, bei aller Kritik, die ich zuvor ausgeübt habe.

Auf vermietertagebuch.com kannst du dir auch einen Überblick darüber verschaffen, wieviel Arbeit Immobilieninvestments tatsächlich machen. Alexander, der Blogger hinter dem Vermietertagebuch, hat ein großes Portfolio an Eigentumswohnungen u.a. Auch wenn Alexander Raue zurzeit sehr umstritten ist, war seinerzeit die Offenheit im Blog sehr wertvoll. Die Kritik dreht sich nicht nur um sein Coaching, sondern insbesondere auch auf seine “Verschwörungstheorien”.

Jeder muss für sich entscheiden, ob er der “Immobilientyp” ist. Manche Menschen sind keine guten Vermieter. Ich bin froh, meine Immobilien zu haben.

Wie siehst du das? Sind Immobilien Fluch oder Segen?

Disclaimer: Dieser Beitrag ist keine Anlageempfehlung.

11 Gedanken zu „Immobilien – Fluch oder Segen?“

  1. Hallo Tanja,

    das ist natürlich sehr ärgerlich mit dem Mietausfall und den zusätzlichen Renovierungskosten. Das zeigt mal wieder sehr deutlich, dass Immobilienvermietung keine passive Geldanlage ist. Leider =)

    Auch ich habe eine Eigentumswohnung, die bereits vor meinem Kauf langfristig vermietet war. Mit der Mieterin habe ich großes Glück gehabt. Die Miete kommt pünktlich und der Aufwand ist beinahe Null (bis auf die Nebenkostenabrechnung). Das kann auch anders laufen. Besonders, wenn man nur ein einziges Objekt hat und da sein gesamtes Erspartes drin stecken hat. Du hast dein Risiko zumindest gut auf mehrere Wohnungen verteilt.

    Die Mieten sind in den letzten Jahren so stark gestiegen, dass meine Mieterin nur 80% der ortsüblichen Vergleichsmiete zahlt. (Ihre Miete wurde seit dem Einzug nicht mehr angehoben.)
    Mir ist es lieber, ich behalte meine zuverlässige Mieterin und verzichte auf den letzten Schluck aus der Renditeflasche. Als Vermieter sehe ich mich auch in der Verantwortung.

    Ich möchte Rendite machen, Geld verdienen, Vermögen aufbauen… Aber eben nicht um jeden Preis.

    Ich hoffe, deine Situation beruhigt sich auch wieder zeitnah!

    Beste Grüße
    Nico

    Antworten
  2. Hallo Tanja,
    danke für den Immobilienbeitrag!
    Ich habe 2017 auch eine Entscheidung getroffen ob ich meine Wohnung vermiete oder verkaufe. Wie du geschrieben hast, entscheidend war ich bin kein Immobilientyp, die Wohnung hätte vorher saniert werden müssen und möglichen Ärger mit Mietern, Handwerkern und Hausverwaltung wollte ich vermeiden. Wenn man ein ganzes Mietshaus hat kann man die Verwaltung übergeben aber mit 1-2 Wohnungen macht das niemand oder es rechnet sich nicht. Daher habe ich meine Wohnung lieber mit einem guten Preis verkauft.
    Die einen interessieren sich für Immobilien und ich sehe das als Last und Verantwortung. Deshalb investiere ich lieber in Wertpapiere.
    Alles Gute und ich hoffe du bekommst das bald mit dem Mieter wieder ins Lot!
    Bergfahrten

    Antworten
  3. Hallo Tanja,
    ich hatte 4 Wohnungen und bin froh, sie endlich los zu haben. Die Probleme deiner ETW1 können dich mehrere Jahre der Einnahmen nach Aufwendungen kosten. Ich sehe es wie Bergfahrten, Wohnungen sind für mich eher eine Last.
    Ich verfolge das Vermietertagebuch auch, allerdings halte ich das für höchst gefährlich, was Alexander Raue betreibt. Wenn er Glück hat, dann läuft es. Wenn er etwas Pech hat, ist die Privatinsolvenz sicher. Ich halte es auch für bedenklich, dass er das den anderen so darstellt, als wäre alles easy. Er hat kaum Erfahrung und verkauft sich als “Wissenden”.

    Liebe Grüße
    Alexander

    Antworten
    • Hallo,
      ich verfolge das vermietertagebuch von Beginn an, es ist mitleiderregend, traurig und extrem riskoreich diese Konzept nachzumachen.
      Menschen mit Erfahrung (die aber damit kein Geldverdienen oder rumprahlen), die ihm gute Ratschläge geben antwortet er auf eine sehr schlechte Art und Weise, stellt sie hinterher noch im Blog noch extrem negativ dar und droht mit Anzeige. Kritikfähigkeit schaut anders aus oder ist zumindest Kritik unter den Videos nicht gewünscht, denn da kann er die Kommentare nicht zurückhalten so wie bei seinem Blog.Als Unternehmer sollte man ein viel dickers Fell haben.

      Antworten
  4. Hallo liebe Tanja,

    spannender Artikel. Ich finde es gut, dass du auch die Situationen beschreibst, in denen eben nicht alles rosig ist und man Ärger mit Mietern oder Renovierungsstau hat. Gerade für mich als jemand, der gerade erst seine erste Immobilie gekauft hat, ist das super wichtig.

    Man könnte natürlich versuchen, eine exzellente Mietverwaltung ausfindig zu machen (wie mir scheint sind diese eher rar …) oder die Immobilie eben, wie du sagst, als kleines Unternehmen mit Gewinnen und Verlusten betrachten.

    Liebe Grüße
    Lisa

    Antworten
  5. Der Link zum Vermietertagebuch funktioniert nicht. Du hast .de verlinkt, der Blog ist aber unter .com erreichbar.

    Für mich sind direkt Immos als Geldanlage nichts. Wenn dann investiere ich über Aktien und REITs in diese Anlageklasse. Scheue einfach den Arbeitsaufwand und das handling der Mieter & Co.

    Antworten
  6. Meine Erfahrung: Investitionen in Immobilien können ertragreich sein, aber nur, wenn man sehr günstig einkauft (und die Sanierungen zu stemmen sind) oder man schon mit richtig Kapital einsteigt, also nicht hinterher die Hälfte seiner Einnahmen an die Bank weiter reicht.

    Den höchsten Ertrag habe ich mit einem MFH mit 8 Einheiten gemacht, Sanierungsobjekt, aber machbar, für 173 k gekauft, 150 k reingesteckt (allerdings auch unzählige Arbeitsstunden und auch ein paar Nerven gelassen, weil das Mieterklietel nicht so toll war), alles nach und nach in Zimmervermietung umgewandelt, damit deutlich höhere Rendite und nach 10 J steuerfrei für 800 k verkauft.

    Den Ertrag habe ich in weitere Immos gesteckt, mit weniger Aufwand, und muss nichts der Bank abgeben, weil “bar” gekauft.

    Jetzt habe ich eine Art “bedingungsloses Grundeinkommen” von netto ca. 5.000 Euro zusätzlich zum Gehalt. Davon lässt sich gut leben. Dahin zu kommen, war aber alles andere als einfach und ist absolut nicht für jeden zu empfehlen.

    Immobilien als Altersvorsorge finde ich grundsätzlich gut. Nachteil: Klumpenrisiko.

    Antworten
    • Hallo Markus,

      das liest sich gut, aber definitiv nicht einfach!

      Das bedingungslose Grundeinkommen ist einfach genial.

      Viele Grüße

      Tanja

      Antworten
    • Hallo Markus,

      ich musste heute wieder an diesen Kommentar denken.

      Wie siehst du das? War es bei dir im Nachhinein gesehen den ganzen Stress wert?

      Bei mir stand bei ETW5 der Aufwand in keinem Verhältnis.

      Aber grundsätzlich haben meine ETWs schon viel zu meinem Vermögensaufbau beigetragen. Die anderen laufen bislang so nebenher.

      LG

      Tanja

      Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Nico Antworten abbrechen