Verkauf von Put-Optionen – eine Strategie um günstiger an Aktien zu kommen

Put? Optionen? Böhmische Dörfer?

Eins nach dem anderen.

Dieser Artikel richtet sich auch an Anfänger. Daher versuche ich die Begriffe alle zu erklären.

Aktien und der Aktienmarkt sollten dir allerdings schon ein Begriff sein.

Warum verkaufen wir Put-Optionen? Eine einfache Strategie kann dir deine Aktien günstiger bescheren.

Wie soll das gehen, fragst du dich? Indem du einen Put verkaufst. Put?

Das ist eine Wette/Versicherung für fallende Aktienkurse. Das heißt das der KÄUFER des Puts sich absichert dagegen, dass die betreffende Aktie fällt. Wenn sie nämlich fällt, dann möchte er sie verkaufen können und zwar zu einem heute schon definierten Preis.

Du KAUFST diesen Put aber nicht. Sondern du verkaufst ihn. Denn du willst dich ja gar nicht absichern gegen fallende Preise. Du möchtest einfach eine Aktie haben. Dafür, dass du dem KÄUFER den Put VERKAUFST, erhältst du eine Prämie. Diese Versicherungsprämie ist dieser KÄUFER gerne bereit zu zahlen. Denn er möchte ja von steigenden Preisen profitieren und sich gegen fallende Preise absichern.

Du bekommst als VERKÄUFER die Versicherungsprämie. Und wenn die betreffende Aktie dann unter einen vorher definierten Preis fällt, hat der KÄUFER deines PUTs die Möglichkeit, den PUT auszuüben und die Aktien an dich loszuwerden für den definierten Preis.

Was ist dein Gedanke dabei zu Beginn? Du denkst dir bspw. 100 Stück (eine Aktien-Option ist immer ein 100-Paket) von AMD wären toll. Die hätte ich gerne. Also VERKAUFST du einen PUT (eine Put-Option) auf AMD, kassierst die Prämie und musst sie dann zu einem definierten Preis kaufen am Verfallstag, falls der KÄUFER deiner PUT-Option diese ausübt (und das wird er höchstwahrscheinlich wenn der Preis erreicht ist).

Halt. Das waren jetzt wieder ein paar neue Begriffe. Verfallstag? Das ist das Ende-Datum der Option. An diesem Datum gibt es grob 2 Möglichkeiten. Der Kurs ist gestiegen: Prima, du hast Prämie bekommen und darfst diese behalten. Die 100 Stück AMD bekommst du aber leider nicht. Möglichkeit 2: Der Preis der Aktie ist gefallen (und zwar unter den definierten Preis, den Strikepreis (erkläre ich auch gleich)). In diesem Fall musst du die Aktie trotzdem zum definierten Preis kaufen, auch wenn der aktuelle Preis schon darunter liegt.

Was ist der Gedanke dahinter? Wieso solltest du das tun? Der Gedanke ist. Du weißt zu Beginn nicht, ob die Aktie steigen oder fallen wird (wie immer an der Börse). Du glaubst an AMD und würdest sie heute schon für 30 u kaufen. Also bist du auch bereit, bspw. in 2 Monaten 100 Stück á 30 USD zu kaufen. Stand jetzt. Die 30 USD wären der Strikepreis, also der vereinbarte Preis. Am Laufzeitende sind dann die vorgenannten Möglichkeiten da (vorheriger Absatz). Falls du sie dann angedient bekommst, freust du dich, auch wenn der Kurs gefallen ist. Das konntest du schließlich nicht vorhersehen. UND du hast eine Prämie bekommen. Diese Prämie verbilligt deinen Einstiegskurs bei AMD. Heißt: Wenn du z.B. 100 Dollar Prämie bekommst für das VERKAUFEN eines PUTS mit dem Strikepreis 30 USD, dann bekommst du die AMD Aktien am Ende jeweils für 29 USD. Kein schlechter Deal, wenn du nicht weißt, was die Zukunft bringen mag und du an das Potenzial von AMD glaubst.

Keine Sorge, wenn du noch nicht alles 100 Prozent verstehst. Falls dich die Thematik interessiert, wirst du das nach und nach verstehen. Ich habe hier in dem verlinkten Artikel meine ersten Gehversuche mit Optionen beschrieben.

Ursprünglich hatte ich an dieser Stelle eine Verlinkung zum Blog “der-veroptionierer”. Leider scheint es den Blog nicht mehr zu geben (Stand 28.05.2021).

Disclaimer: Dieser Beitrag dient nicht der Anlageempfehlung. Auch das Beispiel AMD ist rein fiktiv und keine Empfehlung.

14 Gedanken zu „Verkauf von Put-Optionen – eine Strategie um günstiger an Aktien zu kommen“

    • Hallo Micha, persönlich bin ich bei Banx, einem Reseller von Interactive Brokers. Wenn ich vor der Wahl stehen würde, würde ich direkt zu IB gehen. Tastyworks soll auch günstig sein.

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    • Hallo Alpenhammer, da der Short Put eine bullische Strategie ist, machen wir natürlich Verluste wenn die Aktie fällt. Aber immer noch weniger Verlust als wenn wir die Aktie direkt gekauft und behalten hätten (durch die Prämie)

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  1. Danke. Also wenn im obigen Beispiel die AMD Aktie auf 15 EUR runtergechracht wäre, dann hätten wir die Aktien eigentlich für 29 EUR gekauft und somit pro Aktie 14 EUR Miese (für den Moment) gemacht. Korrekt?

    Die Aktien haben wir ja trotzdem, wenn sie je über 29 EUR wieder rauskommen, dann sind wir eben.

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    • Hallo Hans, du kannst bei interactive Brokers oder bei den Resellern ein Paper Trading Konto eröffnen wenn du parallel ein Echtgeldkonto eröffnest. Du musst auch nicht sofort anfangen zu handeln im Echtgeldkonto, es nur schon Mal mit Kapital bestücken. Liebe Grüße Tanja

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  2. Super Strategie. Ich finde immer Aktien, die eher träge sind und wo der Abstand zwischen Kurs und verkauftem putprice 20 % und mehr beträgt und das bei relaitiv kurzen Laufzeiten.

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  3. Guter Einstieg – nur solltest du nicht zwischen USD und EUR im Text wechseln, führt zu Verwirrungen und die Zahlen passen nicht genau (Heißt: Wenn du z.B. 100 Dollar Prämie bekommst für das VERKAUFEN eines PUTS mit dem Strikepreis 30 USD, dann bekommst du die AMD Aktien am Ende jeweils für 29 Euro)

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    • Hallo Stefan,

      danke für den Kommentar. Habe es jetzt geändert.

      Auch in einem anderen Beitrag über Optionen hatte ich diesen Sprung. Vielen Dank dir.

      Liebe Grüße

      Tanja

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