Levermann-Experiment Stand 12.12.2019 – Schlechter als der Index erlaubt

Grundsätzliches zu Levermann (Wenn dir Levermann schon ein Begriff ist, dann überspring diesen Absatz):

Susan Levermann hat mit ihrem Buch “Der entspannte Weg zum Reichtum” Kriterien herausgearbeitet, die eine Überperformance am Aktienmarkt einbringen können. Für jedes Kriterium wird eine Punktzahl von -1, 0 oder 1 vergeben. Hier kannst du dir bspw. die einzelnen Kriterien anschauen. Ab einer Punktzahl von 4 erhält eine Aktie ein Kaufsignal, wenn die sie ein Large Cap ist. Sonstige Aktien müssen mindestens 7 Punkte erreichen. Ein Verkaufssignal gibt es ab 2 Punkten oder weniger für Large Caps, oder ab 4 Punkten bei sonstigen Aktien.

Hier kommt das Neueste aus dem Levermann-Selbstversuch:

Es sind direkt mehrere Dinge passiert. Celgene wurde von Bristol Myers Squibb aufgekauft. Daraus habe ich eine Sonderdividende erhalten. Von den Bristol-Aktien, die genug Punkte nach Levermann haben, habe ich jetzt weniger an Buchwert (durch die Ausschüttung). Die Ausschüttung in Höhe von 390,84 Euro deckt den rechnerischen Buchverlust von Bristol Myers Squibb nicht ab. Aber seht gleich selbst in der Tabelle.

Viacom hat mit CBS fusioniert. Daraus habe ich eine neue Aktie bekommen. Die jetzt noch weiter im Minus ist. Noch hat sie ein Haltesignal, kein Verkaufssignal.

Ich habe eBay gegen Apple ausgetauscht. Der Verkauf von ebay brachte 77,95 Euro Verlust

Dann musste noch Qudian Inc. gehen. Ich habe die Aktie nicht ersetzt. Ich verkleinere das Experiment ein Bisschen. Qudian war immer toll im Plus. Nur als das Verkaufssignal kam nicht mehr. Aus diesem Verkauf resultiert ein Verlust von 91,95 Euro.

So sieht das Depot derzeit aus:

Levermann-Depot-Foto

Es gab die nachfolgenden Zu-/Abflüsse (durch Dividenden/Verkäufe) im gesamten Experiment:

+276,15 EUR Dividenden (bis 05.11.2019)

Seitdem gab es folgende Dividenden

+390,84 EUR Sonderausschüttung Celgene

Damit belaufen sich die Gesamten Dividenden auf 666,99 Euro.

Bei den Aktienverkäufen kommt folgendes dazu:

-77,95 EUR Verkauf eBay

-91,95 EUR Verkauf Qudian

Die Aktienverkäufe summieren sich damit auf:

-824,76 EUR Aktienverkäufe (bis 12.12.2019)

Verkäufe im gesamten Experiment

Hier kommt Mal wieder eine ausführliche Liste der Verkäufe im gesamten Experiment:

-91,95 Verkauf Qudian

-77,95 EUR Verkauf eBay

-38,55 EUR Verkauf Infosys ADR

-24,62 EUR Verkauf Tegna

-67,95 EUR Verkauf Vonovia

+342,85 EUR Verkauf Verizon

-21,65 EUR Verkauf Aroundtown

-125,15 EUR Verkauf Eastman Chemical

-58,35 EUR Verkauf Sandfire Resources

+158,45 EUR Verkauf Dialog Semiconductor

90,30 EUR Verkauf Accentro Real Estate

-213,44 EUR Verkauf Lyondellbasell Industries

-160,75 EUR Verkauf Toyota

-241,15 EUR Verkauf ZEAL Network

+43,75 EUR Verkauf Delta Air Lines

-95,85 EUR Verkauf Lufthansa

-1,85 EUR Verkauf ZEAL Network (zwischenzeitlich)

-60,30 EUR Verkauf 3i Group

Dividenden im gesamten Experiment

Hier führe ich Mal die gesamten Aktiendividenden auf:

+390,84 EUR Sonderausschüttung Celgene

+11,73 EUR Dividende Infosys

+ 4,88 Euro Dividende Tegnna

+ 7,76 Euro Dividende Viacom

+ 2,54 Euro Dividende Pulte Group

+  6,57 EUR Dividende Viacom

+  4,14 EUR Dividende Tegna

+11,36 EUR Dividende Infosys Ltd. ADR

+ 4,10 EUR Dividende ebay

+28,80 EUR Dividende Vonovia

+28,47 EUR Dividende Polymetal

+12,04 EUR Dividende Verizon

+ 8,19 EUR Dividende Eastman Chemical

+ 6,64 EUR Dividende Viacom

+ 6,35 EUR Dividende Sandfire Resources

+11,76 EUR Dividende Verizon

+ 4,68 EUR Dividende Infosys Ltd.

+ 8,06 EUR Dividende Eastman Chemical

+ 6,51 EUR Dividende Viacom

+  5,80 EUR Dividende Lyondellbasell Industries

+11,50 EUR Dividende Toyota

+11,81 EUR Dividende Verizon

+ 7,25 EUR Dividende Eastman Chemical

+ 6,45 EUR Dividende VIACOM

+ 5,65 EUR Dividende Lyondellbasell

+11,36 EUR Dividende Aroundtown

+ 7,07 EUR Dividende Eastman Chemical

+ 6,38 EUR Dividende VIACOM

+15,02 EUR Dividende Accentro Real Estate

+ 7,76 EUR Dividende Eastman Chemical

+ 5,52 EUR Dividende Delta Air Lines

Summiere ich die Dividenden und die Verkäufe auf, kommt dabei ein Verlust von 157,77 Euro heraus.

Der Buchgewinn beträgt wie im Bild abgebildet 349,38 Euro. Damit habe ich, würde ich jetzt alles verkaufen, etwa 191,61 Euro im gesamten Experiment verdient. Und das mit viel Aufwand.

Beziehe ich die 191,61 Euro auf den Einstandswert, kommt gerade Mal eine Rendite von 2,29 Prozent in knapp 2 Jahren heraus.

Ziemlich Mau. Aber vergleichen wir zunächst.

Der Vergleich

Als Vergleich dient mir ein realer ETF-Kauf (LYX0AG) vom 02.02.2018. Dieser hat im selben Zeitraum +13,10 Prozent erwirtschaftet.

Damit ist der Index um ein Vielfaches besser als mein Levermann-Selbstversuch.

Selber schuld, kann man aber auch an einigen Stellen sagen: In der letzten Zeit habe ich nicht mit der gebotenen Geschwindigkeit reagiert. Heißt, dass ich die Verkaufssignale verschleppt habe und viel zu spät verkauft habe. Richtig ist sicherlich auch, dass es Broker mit geringeren Orderkosten gibt.

Dennoch: Nicht die gesamte Misere ist auf meinen Mist gewachsen.

Bleibt abzuwarten ob das noch irgendwann dreht? Was meint Ihr? Ich gebe dem Ganzen noch ein paar Monate, ehe ich es eventuell einstampfe.

Interessiert an Levermann?

In dieser Facebook-Gruppe tauschen wir uns dazu aus.

Ich verlinke auch gerne wieder zu Petra Wolff. In ihrem Blog finde ich sehr viel Inspiration: petrawolff.blog.

*Titel von Susan Levermann’s Buch, auf dem das Projekt aufbaut.

Disclaimer: Dieser Artikel stellt keine Anlageempfehlung dar.

10 Gedanken zu „Levermann-Experiment Stand 12.12.2019 – Schlechter als der Index erlaubt“

  1. Levermann ist bei meinen Positionsgrößen und den Ordergebühren von DKB und Comdirect glücklicherweise eh zu teuer, so dass ich gar nicht in Versuchung komme 😉

    Den Vergleichsetf habe ich aber auch im Depot (als Sparplan), leider ist die Dezemberdividende enttäuschend niedrig (-75% zum Vorjahr nach 8 Jahren ohne größere Senkungen) und soweit ich gegoogelt habe, schreibt auch niemand etwas dazu und Lyxor selbst erwähnt die neueste Dividende noch nichtmal auf der Produktseite – alles etwas merkwürdig und intransparent.

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  2. Hi, ich habe eine Frage zu Viacom bzw ViacomCBS. Ich habe die Aktie selbst und nach der Fusion hat mein Broker die Bruchstücke verkauft. Auf Nachfrage meinte er dies sei von ViacomCBS so gwünscht. In deiner Liste Taucht die Aktie aber noch mit Bruchstücken auf. Wurden diese bei dir nicht verkauft?

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    • Danke für die Rückmeldung. Mir wäre es ja lieber gewesen wenn ich die Bruchstücke hätte behalten dürfen. So waren die Gebühren für den Verkauf der Bruchstücke komplett unverhältnismäßig zum Verkaufserlös.

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  3. Ich stehe dem Levermann Experiment skeptisch gegenüber und zwar aus folgendem Grund. Es gibt eine Börsenregel und die heisst „Hin und Her macht die Taschen leer“. Meiner Erfahrung nach ist dieser Satz zutreffend sprich durch häufige Kauf und Verkaufsorder geht sehr viele Rendite verloren. Besser ist es Firmen nach Gewinn und Cash-Flowwachstum zu beurteilen und zu kaufen und falls dieses Wachstum anhält die Aktie möglichst lange zu behalten. Bei häufigem Kauf und Verkauf verdient die Bank und der Aktienhändler jedoch nicht der Aktionär.

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