Wie lege ich mein Geld gut an in Zeiten niedriger Zinsen?

Vorwort: Dieser Blogbeitrag richtet sich an Neulinge, die Geld selbst anlegen wollen.

Deine Geldanlage sollte möglichst mehrere Komponenten enthalten:

1. Notgroschen: Dieser sollte bspw. gut verfügbar als Tagesgeld angelegt werden, wenn auch niedrig verzinst. Die Höhe von 3-6 Monatsausgaben ist ein guter Richtwert. Der Notgroschen dient als Sicherheit für ungeplante Ausgaben oder Situationen.

Für die weiteren Investitionen gilt: Das Geld solltest du auf absehbare Zeit >10 Jahre nicht brauchen.

2. Was tun also mit diesem Rest? Hier bietet sich eine Dreiteilung Aktienmarkt/ Immobilien/ Edelmetalle an.

Aktienmarkt: Hast du Geld übrig aber keine Lust, dich tiefergehend mit dem Aktienmarkt zu beschäftigen? ETF’s bzw Fonds sind das Mittel deiner Wahl um von den Ertragschancen der Aktienmärkte zu profitieren, wenig Aufwand zu haben und breit aufgestellt zu sein. Der Vorteil der Indexfonds (ETF’s) sind die geringen Fondsgebühren. Aktienmärkte können stark schwanken. Es kann Finanzcrashs geben, es kann in beide Richtungen gehen. Diese Schwankungen solltest du bereit sein auszuhalten. Am besten schaust du nur selten, wie die Kurse stehen. In der Vergangenheit haben sich die Märkte in der Regel innerhalb weniger Jahre von diesen Tiefs wieder erholt. Über Jahrzehnte war man in der Vergangenheit meist auf der Gewinnerseite. Es macht Sinn, einen sehr langen Anlagehorizont zu haben.

Du brauchst nicht viel Zeit, um ein Depot zu eröffnen und dir ein bis zwei ETFs zu kaufen. Im Normalfall reichen zwei Indexfonds aus, bestehend aus den Indices MSCI World (entwickelte Welt) und MSCI Emerging Markets (Entwicklungsländer). Viele wählen eine 70/30 Aufteilung der beiden Indices. Auf justetf kannst du dir die für dich passenden Indexfonds heraussuchen. (Steuereinfach und die Art “ausschüttend” finde ich persönlich wichtig, da ich für die Kapitalerträge keinen Aufwand haben möchte bei der Steuererklärung). Als ich anfing, in ETFs zu investieren, wählte ich einen ausländischen ETF, der die Erträge thesauriert, also nicht ausschüttet. Dies hatte zur Folge, dass ich die thesaurierten Erträge selbst versteuern musste, ohne dass die Kapitalertragssteuer automatisch abgezogen wurde. Dies erspart man sich durch ausschüttende, steuereinfache ETFs.

Immobilien: Etwa 10% Eigenkapital solltest du bei Immobilien zur Vermietung mitbringen. Wenn du also 10.000 Euro übrig hast für die Anlageklasse Immobilien, dann kannst du dir das zehnfache an Immobilienwert leisten. Auch hier solltest du dich wenn möglich breit aufstellen. Außerdem birgen Immobilien Risiken. Hier ist die Risikostruktur anders als bei Aktien. Bist du handwerklich geschickt? Hast du nichts gegen das Vermieterdasein? Dann bringst du gute Voraussetzungen mit. Gehe an diese Sache nicht blauäugig, betrachte eine Immobilie als Business, nicht als passive Investition.

Du hast keine Lust auf ein Immobilienbusiness? Kommt für dich ein Zwei- bis Mehrfamilienhaus zum teilweisen Eigennutz in Frage? Eine Immobilie zur Selbstnutzung betrachte ich weniger als eine Investition, siehe meinen Blogbeitrag. Ein Mehrfamilienhaus, bei der man selbst einen Teil bewohnt, ist ein Kompromiss zwischen Eigenheim und Vermietobjekt.

Immer noch keine Lust auf echte Immobilien? Im amerikanischen Raum gibt es sog. REIT’s. Wie investiere ich in REITs (externer Link)? Es gibt noch weitere Möglichkeiten, in Betongold zu investieren. Hier nur eine Möglichkeit (externer Link zum finanzfisch). Weitere Optionen, in Immobilien zu investieren findest du hier (Beitrag auf selbst-schuld.com).Alternativ kannst du auch in Immobilienkredite investieren – zum Beispiel in Form von P2P-Krediten. Welche Plattformen Immobilienkredite anbieten, erfährst du in der 

P2P-Übersicht von aktien für jedermann.

Du kannst auch einfach die Vonovia-Aktie kaufen. Eine Analyse gibt es im verlinkten Beitrag von aktien für jedermann.

Edelmetalle: Gold und Silber kann man physisch kaufen. Man kann andererseits auch mittelbar in Edelmetalle investieren, sprich: In Zertifikate oder Gold-ETF’s beispielsweise. Hier werden Möglichkeiten aufgelistet: Link (extern). Edelmetalle stellen den Sicherheitdanker im Portfolio dar. Die Edelmetallpreise hängen wenig mit den anderen Anlageklassen zusammen. Der große Vorteil von Gold war historisch die Wertstabilität. Sprich: Inflationssicherung und Werterhalt. Es gibt die Aussage, dass man schon immer einen Maßanzug für eine Unze Gold bekommen hat. Ob man Gold physisch besitzen möchte oder lieber auf Goldpapiere setzt, ist eine Geschmacksfrage.

Fazit

Du brauchst keinen Bankberater, der dir Finanzen erklärt. Die Zeit zur Aneignung der paar Grundlagen, die du benötigst, um finanziell gut aufgestellt zu sein, sollte dir nicht zu schade sein. Es ist schließlich dein hart erarbeitets Geld.

Aus dem Dreiergespann Aktien/ Immobilien/ Edelmetalle kannst du dir nach deinen Präferenzen einen Finanzmix zusammenstellen, mit dem du dich wohl fühlst.

Disclaimer: Dieser Beitrag stellt meine persönliche Meinung dar und dient nur zur Information, nicht als Anlageempfehlung. Jeder, der Geld investiert, sollte sich selbst gut und umfassend informieren.

4 Gedanken zu „Wie lege ich mein Geld gut an in Zeiten niedriger Zinsen?“

  1. Hallo Tanja,

    ich bin zwar kein beginnen mehr trotzdem wollte ich es mir nicht nehmen lassen dir zu diesem tollen Artikel zu gratulieren.

    Du hast hier sehr gut die wichtigsten Positionen zusammengefasst. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei.

    Gut finde ich dich, dass du erwähnst das immobilien wie ein Business sind, denn das übersehen viele.

    Und ETFs sind wirklich eine gute Alternative, wenn man sich am Anfang nicht tiefgehender mit Aktien auseinander setzen möchte. Hast du nur den MSCI im Depot?

    Aber hier können die beginnen viel lernen.

    Beste Grüße

    Björn

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